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Als ich beinahe starb – und stattdessen das wahre Leben fand


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Ich lebte lange in dem Glauben, dass das, was mich umgab, die Realität sei – und diese Realität, so dachte ich, sei die einzige Wahrheit. Doch manchmal braucht es einen Zusammenbruch, um zu erkennen, dass die Welt, wie wir sie sehen, nur ein Spiegel dessen ist, was in uns lebt.


Vor drei Jahren kam ich diesem Zusammenbruch gefährlich nah. Ich stand an der Schwelle zwischen Leben und Tod. Eine schwere gesundheitliche Krise riss mir den Boden unter den Füßen weg. Ich landete im Rollstuhl, durchlebte Qualen, die mich bis in die Tiefen meiner Existenz erschütterten. Es gab Momente, da hatte ich meinen Frieden mit dem Tod gemacht. Ich war bereit loszulassen.


Doch etwas in mir – etwas, das tiefer war als alle Angst, alle Schmerzen – weigerte sich, aufzugeben. Und so starb ich nicht. Ich erwachte.


Nicht plötzlich, nicht in einem dramatischen Moment – sondern still, leise, fast unmerklich begann ein innerer Prozess, der mein ganzes Leben verändern sollte. Zunächst war da nur ein zartes Gefühl. Eine leise Ahnung. Ein inneres Ziehen, ein unbestimmter Impuls – wie ein kaum hörbarer Ruf aus dem Nebel.


Ich spürte einen Weg. Er lag nicht offen vor mir. Er war verschleiert, verborgen, beinahe unsichtbar. Doch mein Bauchgefühl, mein innerer Kompass, lenkte mich immer wieder dorthin zurück. Und je mehr ich ihm vertraute, desto mehr offenbarte sich mir seine Wahrheit.


Dieser Weg führte mich nicht nur aus dem Rollstuhl zurück ins Leben – er führte mich zu mir selbst. Ich begann, meine tiefsten Ängste zu durchleuchten. Und eines Tages erkannte ich: Sie waren nicht echt. Sie waren Geschichten, alte Muster, Schatten meiner Vergangenheit. Ich ließ sie los. Alle. Und in dem Moment, in dem ich mich von meiner Angst befreite, wurde ich neu geboren.


Was folgte, war kein Wunder – und doch war es das größte Wunder meines Lebens. Ich begann zu schreiben. Ich gründete meinen eigenen Verlag. Ich änderte meinen Wohnort, meine Beziehung, mein gesamtes Umfeld. Ich ließ los, was nicht mehr zu mir gehörte – und fand das, was ich nie zu suchen gewagt hatte: Frieden. Klarheit. Freiheit.


Seitdem begleitet mich eine innere Ruhe, die ich früher für unmöglich gehalten hätte. Eine Klarheit, die nicht laut sein muss – sie leuchtet still wie ein Peilsender in mir. Sie zeigt mir den Weg, Tag für Tag.


Der Mensch, der ich heute bin, hätte sich früher selbst vielleicht nicht erkannt. Und vielleicht musste ich genau deshalb alles verlieren – um das Wesentliche zu finden.


Vielleicht liest du das gerade und stehst selbst an einem Wendepunkt. Vielleicht ist dein Weg noch verhüllt. Aber glaube mir: Wenn du dich traust, deinem inneren Ruf zu folgen – auch wenn er leise ist – wirst du einen Weg finden, den du nie für möglich gehalten hast.


Manchmal beginnt das wahre Leben genau dort, wo wir glauben, dass alles zu Ende ist.


Eure Beatrice vom LichtBaum Verlag

 
 
 

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